Workation in Thailand und Malaysia

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Workation: Drei Monate Führung aus Südostasien

Mein Name ist Jonathan Barth. Ich bin Verantwortlicher für den Themenschwerpunkt Akzeptanz & Organisation und zugleich Geschäftsführer eines Unternehmens mit 15 Mitarbeitenden. Zudem bin ich Vater von zwei Kleinkindern – ein Alltag voller Dynamik. Der Winter 2023/2024 stellte uns vor eine neue Herausforderung: Vier Monate durchgehend war mindestens ein Familienmitglied krank. Parallel hielten Job und Familienorganisation die Belastung hoch.

Im Frühjahr war klar: So wollen wir keinen zweiten Winter erleben. Die Idee war geboren: Drei Monate Remote Leadership aus dem Ausland. Unsere Wahl fiel auf Malaysia und Thailand – zwei Länder, mit denen wir zuvor gute Erfahrungen gemacht hatten.

Remote starten – Vorbereitung und klare Rollen

Als Führungskraft war mir bewusst: Mein Auslandsaufenthalt muss gut vorbereitet sein. Ich informierte das Team frühzeitig, führte Einzelgespräche und plante einen ganztägigen Workshop. Ziel war es, Prozesse so zu gestalten, dass Entscheidungen eigenständig getroffen werden können. Gleichzeitig sicherte ich mit unserem IT-Dienstleister VPN-Zugänge und Serververbindungen ab – IT-Sicherheit war Grundvoraussetzung für das Arbeiten im Ausland.

Zum Reisebeginn war meine operative Beteiligung minimal geplant, um Zeit für die Familie und Eingewöhnung zu lassen. Nur Projekte mit direkter Personalbindung lagen weiterhin bei mir. Durch die Zeitverschiebung (+6–7 Stunden) konnte ich tagsüber Familienzeit genießen und abends fokussiert arbeiten. Zwischen 12:00 und 18:00 Uhr deutscher Zeit war ich für mein Team erreichbar – dank hervorragender Internetinfrastruktur sogar aus dem Bus oder von Inseln aus. Ich passte meinen Rhythmus an: 7 Tage die Woche, 6 Stunden täglich. Das Ergebnis: keine Ermüdung, sondern Klarheit und Effizienz.

Workation in Thailand und Malaysia

Checkliste für Länderwahl

  • Warmes Klima
  • Stabiles Internet für Remote-Arbeit
  • Gute medizinische Versorgung
  • Kinderfreundliche Umgebung
  • Zeitverschiebung mit langen Kollaborationsfenstern nach Deutschland

Organisation aus der Ferne & Rückkehr

Vor Ort habe ich mich bewusst aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Die Distanz zwang mich, strategisch zu denken. Ich blieb per Videocall im Austausch mit dem Team – als Sparringspartner, nicht als Dirigent.

Diese Fokussierung ermöglichte es, zentrale Entwicklungsprojekte voranzutreiben:

  • Neue Marketingstrategie
  • Integration von KI in Arbeitsprozesse
  • Entwicklung eines KI-gestützten Chatbots für unsere App „Die Mediation“
  • Aufbau strategischer Multiplikatoren
  • Identifikation neuer Geschäftsfelder

Zwei Wochen vor Rückflug stieg ich schrittweise wieder in die täglichen Stand-ups ein. So war ich präsent, ohne zu dominieren. Die Rückkehr fiel leichter – auch wenn das deutsche Spätwintergrau gewöhnungsbedürftig war. Die Kinder hingegen waren sofort wieder im Alltag angekommen.

Workation in Thailand und Malaysia Blogbeitrag

Drei Monate Südostasien haben mich als Führungskraft wachsen lassen. Mein Team agiert strukturierter, ich arbeite strategischer, meine Familie ist enger zusammengerückt. Die Idee, Arbeit und Leben neu zu denken, war nicht naiv – sondern wegweisend. Remote-Führung ist kein Kompromiss – sondern eine Chance. Vorausgesetzt, sie wird vorbereitet, abgesichert und bewusst gestaltet.

Workation in Thailand und Malaysia

Learnings für moderne Führung

  • Verantwortung delegieren stärkt das Team
  • Vertrauen ist die Grundlage für Remote-Führung
  • Sichtbarkeit kann auch digital gelingen
  • Strategiearbeit braucht Freiräume – auch räumlich
  • IT-Sicherheit muss mitgedacht und professionell abgesichert sein
  • Work-Life-Balance ist gestaltbar – auch mit 7-Tage-Woche

Ansprechpartner

Jonathan Barth

Jonathan Barth

Organisation & Akzeptanz
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    Mittelstand-Digital Zentrum Magdeburg
    c/o Steinbeis Beratungszentren GmbH
    Hohe Str. 11
    04107 Leipzig

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